Willkommen in der Bretagne
Kommen Sie mit auf eine Reise in die Bretagne an den Golf von Morbihan. In der Nähe der alten Hafenstadt Vannes liegt der kleine Familienbetrieb von Nicolas Poirier, der sich auf den Anbau von Äpfeln spezialisiert hat. Begleiten Sie uns auf einen Streifzug durch die Obstgärten und die Brennerei der Distillerie du Gorvello.
Die Produkte
Wir bieten Ihnen gerne verschiedene Produkte der Distillerie du Gorvello an:
Die Betriebsgeschichte
Gegründet wurde der Vorläufer der heutigen Brennerei im Jahre 1984 durch Gérard le Pocréau. Gérard war ein Wanderbrenner, der mit einer fahrenden Brennerei von Ort zu Ort fuhr und im Herbst aus den Früchten der ortsansässigen Bauern einen gebrannten Schnaps erzeugte. Auf dem Hof der heutigen Distillerie pflanzte er seine ersten Apfelbäume. Weil die Bäume wunderbar gediehen und von Jahr zu Jahr mehr Früchte trugen, wurde die Vermarktung immer wichtiger. Da war es für den Brennmeister Gérard nur ein kleiner Schritt zum eigenen Cidre und Eau-de-Vie, als er 1990 zusammen mit seiner Frau den Weinkeller Château à Theix pachten konnte.
In den 1990er Jahren konnten weitere Obstplantagen angelegt werden und auf dem Hof wurde eine Direktvermarktung eingerichtet. Im Jahr 2012 hat sich Gérard zur Ruhe gesetzt. Seinen Betrieb konnte er an den jungen Landwirt Nicolas Poirier übergeben. Zu diesem Zeitpunkt wurde aus der Distillerie Gérard le Pocréau die Distillerie du Gorvello. Die Lagerflächen konnten um einen Weinkeller in der Gemeinde Sulniac erweitert werden und die Umstellung auf eine biologische Landwirtschaft wurde in die Wege geleitet.
Die Obstgärten
Das Herz der Brennerei sind die Obstgärten, welche sich an zwei Standorten über insgesamt 24 Hektar erstrecken. Direkt an die Brennerei Gorvello grenzen etwa 5 Hektar mit Obstbäumen bepflanze Fläche, welche als Gramené bezeichnet wird. Die Bäume sind rund 20 Jahre alt.
Das zweite Areal befindet sich in der Gemeinde Marzan und wird als Clos Saint André bezeichnet. Dieser Hang wurde 2012 von Nicolas Poirier zusammen mit der Distillerie erworben. Es handelt sich um eine Hanglage mit Blick auf das Flusstal der Vilaine. Diese Flächen wurden seitdem nach und nach mit Bäumen bepflanzt.
Angebaut werden etwa ein Dutzend unterschiedliche Apfelmostsorten aus der Bretagne, die sich in vier verschiedene Familien einordnen lassen:
süße Sorten: Douce Coët
bitterstüße Sorten: Bedan und Douce Moën
bittere Sorten: Marie Ménard, Kermerrien, Fréquin Rougem Cahouam Martinais und Vilbéry
saure Sorten: Guillevic, Petit Jaune und Fil Jaune
Die unterschiedlichen Sorten ermöglichen je nach Bedarf eine Kombination, um einen gewünschten Geschmack zu erreichen.
Der Umweltaspekt
Nach der Betriebsübernahme im Jahre 2012 wurde der Einsatz synthetischer und chemischer Pflanzenschutzmittel auf den betriebseigenen Flächen vollständig eingestellt. Inzwischen wir der gesamte Betrieb der Distillerie du Gorvello nach den Grundsätzen des ökologischen Landsbaus bewirtschaftet. Auf den Obstplantagen werden zwei Ziele verfolgt:
- das Auftreten von Bioschädligen verhindern, anstatt diese zu bekämpfen
- die natürlichen Abwehrkräfte der Bäume zu stimulieren.
Um diese Ziele zu erreichen, werden viele wertvolle Nützlinge eingesetzt und es wird auf eine natürliche, ausgewogene Bepflanzung der Plantage geachtet. Die Bestäubung der Bäume erfolgt durch Bienen und Hummeln. Ein örtlicher Imker hat auf den Flächen der Brennerei ganzjährig ein Dutzend Bienenstöcke aufgestellt. Im Jahr 2015 wurden erste Weideversuche mit Shropshire-Schafen unternommen. Shropshire-Schafe werden gerne auf Plantagen eingesetzt, da sie die Rinde von Bäumen nicht anfressen. Der Viehbestand wird sukzessive aufgebaut und das Ziel ist es, eines Tages die gesamten Flächen von den Schafen pflegen zu lassen.
Große Anstrengungen werden unternommen, um alle durch den Betrieb anfallenden Stoffe einer Verwertung zuführen zu können. Der bei der Verarbeitung anfallende Apfeltrester wird von einem Bio-Milchbauern aus der Nähe verwendet, um damit seine Rinder zu füttern. Die flüssigen Abwässer, welche bei der Reinigung von Lagerbehältern, Anlagen und dem Waschen der Früchte anfallen, werden aufgefangen und in einem eigenen Becken aufbereitet. Dieses Projekt wurde zusammen mit Agence de l’Eau Loire-Bretagne umgesetzt und erlaubte den Einsatz der Abwässer während der Sommermonate für die Bewässerung der eigenen Plantagen. Dadurch werden viele Hektoliter wertvollen Trinkwassers eingespart.
Auch bei der Planung des neuen Weinkellers wurden viele Aspekte beachtet, um den Einfluss auf die Umwelt so gering wie möglich zu halten. Die Temperaturregelung übernimmt in der teilweise unterirdischen Anlage die natürliche Umgebung. In den Böden wurden Kollektoren eingelassen, um das gesamte Abwasser für die Wiederaufbereitung auffangen zu können. Der Weinkeller ist wurde innen und außen durch lokales Pappelholz realisiert und Bimsstein vulkanischen Ursprungs als natürliches Isoliermaterial verwendet. Der Hofladen wird mit Holz aus dem eigenen Wald und Restholz von den Plantagen beheizt.